Tilquin Oude Mûre à l'Ancienne
Beschreibung
Preis inklusive Pfand € 0,25.
Mit der gestiegenen, weltweiten Popularität von Lambicbieren auf der einen Seite und den begrenzten Produktionskapazitäten traditioneller Lambicbrauer auf der anderen, kamen in den 2010er Jahren vermehrt neue Lambicbrauer bzw. Blender ("Geuzesteker") auf den Markt. Gueuzerie Tilquin war die erste Neugründung in den 2000er Jahren und ist zugleich der bis heute einzige Geuzesteker in der französischsprachigen Wallonie. Die Sprachgrenze verläuft nur wenige hundert Meter von der Gueuzerie entfernt. Die Sude werden von verschiedenen Brauereien aus dem Pajottenland gekauft (Boon, Cantillon, Timmermans, Lindemans, Girardin) und nur ein kleiner Teil wird seit wenigen Jahren selbst gebraut. Die Gueuzerie Tilquin gehört dem "High Council for Artisanal Lambic Beers" an.
Lambic ist eine Bierart, die ausschließlich im Pajottenland gebraut wird, einer fruchtbaren, landwirtschaftlich geprägten Region südwestlich von Brüssel. Das Hauptmerkmal eines Lambic ist die Spontangärung mit wilden Hefen, die durch eine offene Lagerung des Sudes aus der Umgebungsluft eingefangen werden. Anschließend wird es in Eichenfässer abgefüllt und das Eintreten der Spontangärung, die sich bis zu Monaten hinziehen kann, muss abgewartet werden. Als Ergebnis entsteht ein sehr trockenes und saures Bier, das anschließend zur Herstellung von Gueuze oder Frucht-Lambics weiterverwendet wird. Traditionell hergestelltes Lambic wurde von Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen und seit 1998 ist das traditionelle Herstellungsverfahren als "garantiert traditionelle Spezialität" geschützt.
Kriekenlambiek (Kirschlambic) ist gereiftes, aber noch nicht voll vergorenes Lambic, dem ca. 200 g Sauerkirschen pro Liter hinzugefügt wird. Die Kirschen mazerieren im Lambic und werden mehrere Monate zwecks zweiter Gärung durch Fruchtzucker im Fass belassen. Anschließend entfernt der Gueuze-Stecher die Pulpe und Kerne, um vom Kirschenlambic eine Gueuze Variante zu machen, indem Kirschenlambic mit jungem Lambic vermischt werden. Je nach Brauerei wird die Mischung entweder in Flaschen oder wieder in Holzfässer abgefüllt, in denen durch die dritte Gärung wieder Kohlensäure entsteht. Das Mischen wird "Steken" oder "Stechen" genannt. Nach der Flaschenabfüllung muss das Bier mehrere Monate horizontal lagern.
In den 1950er Jahren wurden kommerzielle Varianten entwickelt, die gesüßt wurden und deren Prozess stark von der traditionellen Brauweise abweicht. Dieser macht das Bier nicht nur süßer, sondern auch kostengünstiger, weil hauptsächlich junge Kriekenlambics verwendet werden, die nicht in Holzfässern, sondern in Inoxwannen reifen. Außerdem kann statt echter Kirschen Kirschsaft verwendet werden. Es wird als "Kriek" verkauft. Wenn man Wert darauf legt ein ungesüßtes Kriek zu trinken, sollte man auf die Bezeichnung Oude Kriek (Traditionelles Kriek) achten. Ein Oude Kriek hat eine intensivrote Farbe, duftet intensiv fruchtig, schmeckt jedoch aufdringlich sauer und hat einen höheren Alkoholgehalt. Oude Kriek ist gesetzlich geschützt.
Noch detailliertere Informationen zu Lambicbieren findet ihr hier: Brautradition & Bierkultur
Statt Kirschen kann auch anderes Obst verwendet, z.B. Brombeeren. Tilquin Oude Mûre à l'ancienne wird nach traditioneller Brauart hergestellt. Es werden frische oder tiefgefrorene Brombeeren verwendet. Der Blend besteht aus 1, 2 und 3 Jahre alten Lambics, die finale Fruchtkonzentration beträgt 260-300 g pro Liter Lambic.
Ratebeer.com Wertung: 99 / 89 / 3,94
Untappd: 4,15
Stil: Lambic, Fruchtlambic (Brombeeren)
Alkohol: 6%
Bitterkeit: N/A
Erhältlich: 37,5 cl (Echtkorken)
Zusätzliche Produktinformationen
- Volumen
- 37,5 cl