Oud Beersel Oude Geuze Barrel Selection Demi-Muids
Beschreibung
Preis. inklusive € 0,25 Pfand
Die Brauerei Vandervelden wurde 1882 in Beersel, südwestlich von Brüssel, gegründet und erst 1951 wurde der Name in Oud Beersel geändert. Wegen fehlendem Nachwuchs sah sich Inhaber Henri Vandervelden, Urenkel des Brauereigründers, 2002 gezwungen die Brauerei zu schließen. Das Bier wurde von Boon und 3 Fonteinen übernommen, das angrenzende Café wurde verkauft und in einen Blumenladen umgewandelt. Die Nachricht der Schließung dieser traditionellen Lambicbrauerei verursachte eine Schockwelle in der belgischen Brauerszene und der erst 25jährige, brauhandwerklich völlig unerfahrene, Gert Christiaens, beschloss die Brauerei für einen symbolischen Betrag zu übernehmen. Es bedurfte einer Vorbereitung von 3 Jahren, in denen Gert Braukurse belegte und von Henri Vandervelden in die Geheimnisse des Lambicbrauens eingeführt wurde. 2005 wurde die Brauerei mit der Einführung des blonden Tripelbiers Bersalis wiedereröffnet und 2007 wurden die mit Spannung erwarteten Oud Beersel Lambicbiere Oude Gueuze und Oude Kriek relaunched. Seitdem wurde stark in die Brauanlagen und die Brauinfrastruktur investiert, So verfügt die Brauerei nun über rund 30 Fässer zwischen 40 und 120 Hektoliter.
Außerdem wurde 2016 ein 1,7 Hektar großes, an die Brauerei grenzendes, Feld gekauft und mit 240 Kirschbäumen der traditionellen Sorte Schaarbeekse Kriek bepflanzt. Die Oud Beersel Brauerei gehört dem "High Council for Artisanal Lambic Beers" an.
Lambic ist eine Bierart, die ausschließlich im Pajottenland gebraut wird, einer fruchtbaren, landwirtschaftlich geprägten Region südwestlich von Brüssel. Das Hauptmerkmal eines Lambic ist die Spontangärung mit wilden Hefen, die durch eine offene Lagerung des Sudes aus der Umgebungsluft eingefangen werden. Anschließend wird es in Eichenfässer abgefüllt und das Eintreten der Spontangärung, die sich bis zu Monaten hinziehen kann, muss abgewartet werden. Als Ergebnis entsteht ein sehr trockenes und saures Bier, das anschließend zur Herstellung von Gueuze oder Frucht-Lambics weiterverwendet wird. Traditionell hergestelltes Lambic wurde von Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen und seit 1998 ist das traditionelle Herstellungsverfahren als "garantiert traditionelle Spezialität" geschützt.
Gueuze wird durch Mischen von jungem, noch nicht komplett vergorenem Lambic und 2-3 Jahre altem Lambic hergestellt. Die Mischung wird in Flaschen abgefüllt, in denen durch die zweite Gärung wieder Kohlensäure entsteht, die durch die Lagerung in Holzfässern beim Lambic verloren gegangen ist. Das Mischen wird "Steken" oder "Stechen" genannt. Nach der Flaschenabfüllung muss das Bier mehrere Monate horizontal lagern.
In den 1950er Jahren wurden kommerzielle Varianten entwickelt, die gesüßt wurden und deren Prozess stark von der traditionellen Brauweise abweicht. Dieser macht das Bier nicht nur süßer, sondern auch kostengünstiger, weil hauptsächlich junge Lambics verwendet werden, die nicht in Holzfässern, sondern in Inoxwannen reifen und deren Kohlensäure nicht natürlich entsteht, sondern künstlich hinzugefügt wird. Außerdem wurde das Lambic teilweise mit anderen Biersorten verschnitten. Es wird als "gefiltertes Gueuze" verkauft. Ein traditionelles Gueuze ist trübe und bernsteinfarbig, schmeckt aufdringlich sauer und hat einen höheren Alkoholgehalt. Um die nach traditioneller Brauart hergestellten Gueuze von den kommerziellen Varianten zu unterscheiden, wird es Oude Gueuze (Traditionelles Gueuze) genannt.
Noch detailliertere Informationen zu Lambicbieren findet ihr hier: Brautradition & Bierkultur
Das Oud Beersel Barrel Selection Demi-Muids wird nach traditioneller Brauart hergestellt. Seit 2013 ist Oud Beersel im Besitz von 65 sogenannten Demi-Muids, Holzfässern aus Eiche mit einem Volumen von jeweils 600 Litern und besonders dicken Dauben, die aus Frankreich bezogen wurden und für Château Neuf du Pape Weine verwendet wurden. Für diese spezielle Edition wurden die besten Demi-Muids mit 1 bis 4 Jahre alten Lambics selektiert. Durch die dicken Dauben gelangt weniger Sauerstoff in die Fässer, als bei den für Lambicbieren üblichen kleineren Holzfässern und dadurch wird dieses Lambic weicher und runder.
Lambic Biere sollten Kellertemperatur haben und nicht zu stark gekühlt serviert werden. Es kann problemlos gelagert werden. Die Flaschen sollten senkrecht und lichtgeschützt aufbewahrt werden.
Ratebeer.com Wertung: 99 / 80 / 3,90
Untappd: 4,05
Stil: Lambic, Oude Gueuze
Alkohol: 6,5%
Bitterkeit: N/B
Erhältlich: 37,5 cl (Echtkorken)
Zusätzliche Produktinformationen
- Volumen
- 37,5 cl