Hanssens Artisanaal Cassis (schwarze Johannisbeere)
Beschreibung
Preis inklusive 0,25 € Pfand.
1896 kaufte Bartholomé Hanssens einen alten Bauernhof in der Nähe von Beersel und baute ihn zu einer Brauerei um. Die Brauerei ist bis heute am gleichen Ort gelegen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Brauereien braute Hanssens kein Lambic sondern fokussierte sich auf braunes Tafelbier. Erst nachdem seine Kupferkessel während des 1. Weltkriegs von der deutschen Besatzung beschlagnahmt und zu Munition verarbeitet wurde, entschied Hanssens nicht mehr selbst zu brauen, sondern die Würze einzukaufen und selbst zu verschneiden. Die Brauerei wurde zur Geuzestecherei Hanssens Artisanaal. Mittlerweile wird Hanssens Artisanaal in 3. Generation von der Urenkelin und ihrem Ehemann fortgeführt. Hanssens Artisanaal gehört dem "High Council for Artisanal Lambic Beers" an.
Lambic ist eine Bierart, die ausschließlich im Pajottenland gebraut wird, einer fruchtbaren, landwirtschaftlich geprägten Region südwestlich von Brüssel. Das Hauptmerkmal eines Lambic ist die Spontangärung mit wilden Hefen, die durch eine offene Lagerung des Sudes aus der Umgebungsluft eingefangen werden. Anschließend wird es in Eichenfässer abgefüllt und das Eintreten der Spontangärung, die sich bis zu Monaten hinziehen kann, muss abgewartet werden. Als Ergebnis entsteht ein sehr trockenes und saures Bier, das anschließend zur Herstellung von Gueuze oder Frucht-Lambics weiterverwendet wird. Traditionell hergestelltes Lambic wurde von Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen und seit 1998 ist das traditionelle Herstellungsverfahren als "garantiert traditionelle Spezialität" geschützt.
Kriekenlambiek (Kirschlambic) ist gereiftes, aber noch nicht voll vergorenes Lambic, dem ca. 200 g Sauerkirschen pro Liter hinzugefügt wird. Die Kirschen mazerieren im Lambic und werden mehrere Monate zwecks zweiter Gärung durch Fruchtzucker im Fass belassen. Anschließend entfernt der Gueuze-Stecher die Pulpe und Kerne, um vom Kirschenlambic eine Gueuze Variante zu machen, indem Kirschenlambic mit jungem Lambic vermischt werden. Je nach Brauerei wird die Mischung entweder in Flaschen oder wieder in Holzfässer abgefüllt, in denen durch die dritte Gärung wieder Kohlensäure entsteht. Das Mischen wird "Steken" oder "Stechen" genannt. Nach der Flaschenabfüllung muss das Bier mehrere Monate horizontal lagern.
In den 1950er Jahren wurden kommerzielle Varianten entwickelt, die gesüßt wurden und deren Prozess stark von der traditionellen Brauweise abweicht. Dieser macht das Bier nicht nur süßer, sondern auch kostengünstiger, weil hauptsächlich junge Kriekenlambics verwendet werden, die nicht in Holzfässern, sondern in Inoxwannen reifen. Außerdem kann statt echter Kirschen Kirschsaft verwendet werden. Es wird als "Kriek" verkauft. Wenn man Wert darauf legt ein ungesüßtes Kriek zu trinken, sollte man auf die Bezeichnung Oude Kriek (Traditionelles Kriek) achten. Ein Oude Kriek hat eine intensivrote Farbe, duftet intensiv fruchtig, schmeckt jedoch aufdringlich sauer und hat einen höheren Alkoholgehalt. Oude Kriek ist gesetzlich geschützt.
Noch detailliertere Informationen zu Lambicbieren findet ihr hier: Brautradition & Bierkultur
Statt Kirschen kann auch anderes Obst verwendet werden, z.B. schwarze Johannisbeeren. Hanssens Artisanaal Cassis wird nach traditionellen Braumethoden gebraut. Der Reifung im Holzfass werden 400 g schwarze Johannisbeeren pro Liter zugegeben. Da es ein unverschnittenes Lambic ist, enthält es keine Kohlensäure! Cassis kann problemlos gelagert werden. Die Flaschen sollten senkrecht und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Mit der Zeit gewinnt das Lambic Aroma an Stärke und die Fruchtigkeit tritt in den Hintergrund.
Ratebeer.com Wertung: 94 / 47 / 3,65
Untappd: 3,81
Stil: Lambic, Fruchtlambic (schwarze Johannisbeeren)
Alkohol: 6,0%
Bitterkeit: N/B
Erhältlich: 37,5 cl (Echtkorken)